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Fürstenstein liegt rund 25 Kilometer nördlich von Passau inmitten der reizvollen Landschaft des Dreiburgenlandes.

Sein malerisch auf einem Bergrücken gelegenes Schloss ist schon von weitem zu erkennen und grüßt weit hinaus in das Passauer Land.

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Zentrale Feier der Gemeinde Fürstenstein zum Volkstrauertag

Fürstenstein, den 21. 11. 2024

Bürgermeister Stephan Gawlik: „Gemeinsam die Erinnerung wachhalten.“

 

Auf Einladung der Gemeinde Fürstenstein trafen sich am Vorabend des Volkstrauertages die Abordnungen der Vereine SKV Oberpolling, Feuerwehr Fürstenstein, Feuerwehr Nammering und des VdK Ortsverbandes zur zentralen Feier des Volkstrauertages zum Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Fürstenstein und im Anschluss zur Gedenkfeier am Kriegerdenkmal am Kirchplatz. Zusammen mit Vertretern aus den Pfarreien und der Bevölkerung gedachten sie der verstorbenen und vermissten Soldaten und aller Toten der beiden Weltkriege. Bürgermeister Stephan Gawlik erinnerte daran, dass am 8. Mai 1945 - dem Ende des 2. Weltkrieges die Waffen in Deutschland und Europa zu schweigen begannen – und damals alle auf ein anhaltendes Schweigen gehofft haben. Ein großer Irrtum, wie die aktuelle Lage zeige mit hunderttausenden unschuldiger Toten an den aktuellen Krisenherden und Kriegsschauplätzen weltweit. Der Gottesdienst in der Pfarrkirche und die würdevoll gestaltete Andacht im Anschluss am Kriegerdenkmal wurde von Dekan Pfarrer Johannes Graf geleitet. Musikalisch sehr schön umrahmt wurde der Gottesdienst mit der Schubert-Messe und die Feier am Kriegerdenkmal von der Blaskapelle Thurmansbang.

In der abendliche Stille am Kriegerdenkmal bedauerte Dekan Pfarrer Johannes Graf zu Beginn der kurzen Andacht den Umstand, dass die Leute aus den vergangenen Kriegen nichts gelernt und sich an den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt und in unserer unmittelbaren Nähe nichts geändert habe. Tröstlich für uns alle, habe nur Gott die Worte, um die Herzen der Menschen zu bewegen, sich für den Frieden einzusetzen. Seine hoffnungsvolle Botschaft aus dem heutigen Evangelium wollen wir auch über den Volkstrauertag stellen – der ja nicht nur Erinnerung, sondern Handlungsauftrag ist, Handlungsauftrag für Frieden und Versöhnung einzutreten. Gemeinsam wurde in den Fürbitten in den Anliegen des Volkstrauertages gebetet und gemeinsam das „Vater unser“ gesprochen.

Nach der kurzen Andacht begrüßte Bürgermeister Stephan Gawlik die Abordnungen der Vereine und bedankte sich für die Teilnahme an dieser zentralen Feier der Gemeinde in diesem Jahr in Fürstenstein. Sein besonderer Dank galt Dekan Pfarrer Johannes Graf für die würdevolle Feier des Gottesdienstes und der Andacht, der Blaskapelle Thurmansbang, den Abordnungen der Vereine, hier besonders dem Soldaten- und Kameradschaftsverein Oberpolling für die Übernahme der Ehrenwache und des VdK Ortsverbandes für die Kranzniederlegung.

„Aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken, ist keine Floskel,“ wie es Wolfgang Schneiderhahn, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ausgedrückt habe und genau aus diesem Grund seien wir heute hier, so Bürgermeister Stephan Gawlik zu Beginn seiner Ansprache am Kriegerdenkmal.

„Wir leben in unsicheren Zeiten. Krisenherde weltweit brodeln hoch. Und das macht vielen von uns Angst. Es herrscht Krieg – und das gar nicht so weit entfernt. Der vom russischen Diktator betriebene und befohlene Ukraine-Krieg forderte bislang hunderttausende unschuldige Todesopfer. In Israel und Gaza herrschen Terror und Gewalt. Der Bürgerkrieg in Äthiopien kostete bereits über einer halben Millionen Menschen das Leben.

Und die politische Lage in der Welt spitzt sich weiterhin zu, denn immer mehr Populisten und Autokraten kommen an die Macht. Bei Betrachtung der vielen Kriegs- und Krisenherde auf der Welt scheinen die Mahnungen des Volkstrauertages wichtiger denn je. Der Volkstrauertag ist ein Tag des Friedens, ein Tag des Bewusstmachens, des Innehaltens und ein Tag des Erinnerns.“

Bürgermeister Stephan Gawlik blickte 80 Jahre zurück auf den 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, dem Tag, an dem die Alliierten in der Normandie landeten. Dort begann die Befreiung West-Europas und damit auch das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft.

Weiterer Schauplatz im Juni 1944 war die schwerste und auch verlustreichste Niederlage der deutschen Militärgeschichte unter dem Decknamen Operation „Bagration“ im Mittelabschnitt der Ostfront. Ursprüngliches Ziel der Roten Armee Russlands war die Rückeroberung von Minsk – eine Großoffensive mit 1,4 Millionen Soldaten. Sie führte zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen.

Nach dem 20. Juli 1944 starben in den letzten zehn Monaten des Zweiten Weltkrieges so viele Soldaten und Zivilisten, wie in den fast fünf Jahren zuvor. Insgesamt forderte der Zweiten Weltkrieg rund 55 Millionen Opfer. Welch unvorstellbare Zahl unschuldiger Menschenleben.

„Doch wir dürfen in diesem Jahr auch auf 75 Jahre Grundgesetz in Deutschland blicken – und darin steht: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt!‘ Ein Grundsatz, nachdem wir alle leben sollten!“, so der Appell des Bürgermeisters.

„Daher möchte ich Sie bitten: Lassen Sie uns gemeinsam Frieden leben! Machen wir uns zusammen stark für ein friedvolles Miteinander und für eine starke Gemeinschaft. Lassen wir es nicht zu, dass Hass sich erneut breitmacht. Denn Hass ist der Keim jeden Krieges.“

Nach Ende seiner beeindruckenden Rede legte Bürgermeister Stephan Gawlik zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror, Vertreibung und Gewalt einen Kranz am Gedenkstein nieder, ebenso der Vorsitzende des VdK Ortsverbandes Fürstenstein Josef Ebner. Mit dem Lied vom guten Kameraden und der Deutschlandhymne, gespielt von der Blaskapelle Thurmansbang, endete die ansprechende und würdevoll gestaltete abendliche Gedenkfeier.
 

Bericht Josef Enzesberger

 

Bild zur Meldung: Foto vom Gedenken von Josef Enzesberger